Leitartikel September 2022
«Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut!» (Psalm 34,9)
Liebe Leserin, lieber Leser
Wenn die ersten Äpfel reif, süss und knackig sind, sodass einem nur schon beim Anblick der Frucht das Wasser im Mund zusammenläuft, wird die Einladung greifbar: «Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist.» Was gibt es Besseres als einen frischen Apfel!
Diese Jahreszeit bietet uns aber noch mehr Gelegenheit, zu schmecken und zu sehen, wie freundlich der Herr ist. Der Kirchenschmuck am Erntedankgottesdienst zeigt uns eine ganze Fülle von Gottes Freundlichkeit: Kürbisse, Mais, Weizen, Sonnenblumen, Zucchetti, Birnen, Zwetschgen, Trauben, … Wir dürfen aus dem Vollen schöpfen.
Aber auch der Frühling zeigt uns Gottes Freundlichkeit: Blühende Bäume, frisches Laub, vielfältige Blumen, erstes Gemüse, …
Und erst der Sommer: Blumenwiesen, Sternschnuppen, erfrischende Sommergewitter, laue Nächte, Grillengezirpe, …
Aber Gott wäre nicht Gott, wenn er nicht auch im Winter seine Liebe und Freundlichkeit zeigen würde: Zerbrechliche Schneeflocken, Stille im Wald, sternenklare Nächte, Eiszapfen am Dach, …
Liebe Leserin, lieber Leser,
das ganze Jahr über sind wir eingeladen, zu schmecken und sehen, wie freundlich der Herr ist. Und wir sind auch das ganze Jahr über eingeladen, auf Gott zu trauen, wie es in der zweiten Vershälfte heisst. Auf ihn zu trauen und zu vertrauen, dass nach der klirrenden Kälte, die den Boden erstarren lässt, wieder Frühling, Sommer und Herbst wird. Zu vertrauen, dass er uns nach dem Winter in unserem Leben – nach einem Verlust, nach Enttäuschung, nach Krankheit, nach Trauer – wieder den Frühling, Sommer und Herbst schenkt, die Fülle des Lebens. Wir sind eingeladen, ihm zu vertrauen, dass er uns, den an ihn Glaubenden, in Jesus Christus die Fülle des Lebens – hier und dort – schenkt.
Ich wünsche Ihnen einen erfüllten September!
Sarah Fakhoury, Sozialdiakonin