Leitartikel Mai 2023

Hausbesuch (Foto: Kirchenweb Bilder)

Liebe Leserin, lieber Leser

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag. (Sprüche 3,27)

Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir um Hilfe angefragt werden. Wir persönlich, aber auch wir als Nation. Wir als Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz. Wir als Menschen, denen es materiell gut geht.
Und wir sind sehr spendierfreudig. Wir als Nation, als Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz, als Menschen, denen es gut geht. Das kommt zum Beispiel zum Ausdruck, wenn die Glückskette oder andere Hilfsorganisationen nach weltweiten Katastrophen wie Erdbeben oder Tsunami zu Spenden aufrufen: innerhalb kurzer Zeit wird viel Geld gesprochen.

Bedürftigkeit gibt es aber nicht nur in Form von Geldnot. Manchmal wünscht sich jemand einfach einen Zuhörer, eine Begleiterin für eine Wegstrecke, eine helfende Hand im Haushalt. So gibt es für uns als Nation, als Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz, als Menschen, denen es gut geht, viele Möglichkeiten, Gutes zu tun und den Bedürftigen zu unterstützen.
Aber sind wir als Nation, als Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz, als Menschen, denen es gut geht, auch bereit, unsere eigene Bedürftigkeit zuzugeben? Haben wir den Mut, zu sagen, dass auch wir Hilfe brauchen? Und sind wir bereit, Unterstützung anzunehmen? Unterstützung, die wir von Mitmenschen bekommen? Hilfe, die uns Gott anbietet?

Ich will Sie in diesem Leitartikel nicht auffordern, noch mehr zu spenden, noch mehr Gutes zu tun, noch mehr in die Bresche zu springen. Ich will Sie einladen, einen Moment inne zu halten und Gott das anzuvertrauen, was Ihr Bedürfnis ist. Und gespannt zu warten, wie er darauf antwortet.

Sarah Fakhoury, Sozialdiakonin
Bereitgestellt: 01.05.2023     Besuche: 35 Monat   Verantwortlich für diese Seite: Cornelia Steiger